Fast 1000 Jahre hat die Kunst die Darstellung des Gekreuzigten am Kreuz gemieden. Dann aber wird er zu der Zentralfigur christlicher Kunst. Erst ist er König, dann radikal Leidender, schließlich ein schöner Körper, dem alle nur erdenklichen Projektionen gelten. Ohne Kreuz ist eine Codierung des Christlichen in der Kunst nicht denkbar. Was hat die Kunst mit dieser zentralen Darstellung christlicher Erlösungsauffassung gemacht? Und was hat die Kunst der Gegenwart davon aufgegriffen, übernommen oder neugestaltet? Was hat sie an ihr auch kritisiert? Warum wird ihr immer wieder Blasphemie unterstellt?
Mit der Grazer Fundamentaltheologin Martina Bär und dem Kunsthistoriker, Theologen und Kurator Johannes Rauchenberger, der seit 20 Jahren an den Unis in Wien und Graz auch sakrale Kunst lehrt, gehen wir in der „Passionszeit“ der Darstellung des Gekreuzigten nach: Ihm ist auch eine wesentliche Abteilung der großen Ausstellung „GOTT HAT KEIN MUSEUM“ gewidmet, die bis Anfang Juli 2026 im KULTUM zu sehen ist. In einem Dialogformat werden Perspektiven einer möglichen zeitgenössischen Kreuzestheologie an zeitgenössischen Kunstwerken freigelegt – gerade dort, wo ihre Bildlösungen besonders radikal erscheinen.
Begleiten Sie uns in dieser vorösterlichen Zeit mit scharfsichtigen und hoffnungsstiftenden Impulsen aus Theologie und Kunst und treten Sie in Dialog mit den Kunstwerken, den weiteren Teilnehmenden und den Referierenden!
Referent:innen:
Dr.in Martina Bär ist Professorin für Fundamentaltheologie und Leiterin des Instituts für Systematische Theologie und Liturgiewissenschaft an der Universität Graz.
MMag. Dr. Johannes Rauchenberger, Theologe, Kurator, Kunsthistoriker und Leiter des KULTUMs, Lehrbeauftragter für Kunst und Religion an den Universitäten Wien und Graz.
Teilnahmebeitrag: € 20,00